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Mensa und Schwimmen – statt entweder oder

Dass das PrimaVita Bad, in dem neben Schwimmkursen für Kinder auch gelenkschonender Fitness- und Reha-Sport stattfindet, für eine Schulmensa ersatzlos abgerissen werden soll, stößt bei der Fraktion der Freien Demokraten in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf auf Ablehnung.
Zum einen lernen immer weniger Kinder insbesondere aufgrund der fehlenden Schwimmhallenkapazitäten immer später schwimmen. Zum anderen gibt es wohnortnah kein vergleichbares Bad, in dem für körperlich eingeschränkte Menschen eine derartige Kursvielfalt angeboten wird. Dass die BIM nun lediglich betriebswirtschaftliche Argumente aufgrund der Sanierungsbedürftigkeit des Gebäudes geltend macht, ärgert die Fraktionsvorsitzende Mathia Specht-Habbel: „Auch eine Schule ist betriebswirtschaftlich gesehen kein Gewinn, sondern mit immensen Kosten verbunden, aber volkswirtschaftlich zur Daseinsvorsorge und Zukunftsfähigkeit ist sie essentiell. Und so ist im Sinne der Gesundheitsvorsorge ein zweiter Blick auf das Bad wichtig.“

Die FDP-Fraktion fordert daher, für den Fall, dass aufgrund der baulichen Substanz des Schwimmbades eine Erweiterung oder Aufstockung des Gebäudes für eine Schulmensa nicht möglich sein sollte, der Senat einen Neubau plant, in dem Mensa und Schwimmbad Platz finden. Allerdings sei damit noch nicht das Problem gelöst, dass während der Bauarbeiten ein Ausweichquartier für alle derzeitigen Kurse gefunden werden muss. Außerdem bestehe das Risiko, dass die Kursleiter sich aufgrund der Planungsunsicherheit jetzt schon nach einer neuen Tätigkeit umschauen und im neuen Jahr dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Im Idealfall dürfe das Bad also gar nicht schließen.

„Dass die BIM einfach Nutzer und Bezirk so vor vollendete Tatsachen stellt, ohne sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen, ist befremdlich und zeugt nicht von Weitsicht.“, kritisiert Specht-Habbel und fordert, den Bezirk bei den Planungen aktiv einzubinden. „Es mag aus Sicht der BIM sich um eine Angelegenheit des Senats handeln, für die Menschen bei uns im Südwesten Berlins geht es aber um mehr als juristische Feinheiten - es geht um den Erhalt eines Teils ihres Alltags über den 31.12.23 hinaus.“