Berliner Woche (18.10.2022)
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Friedhöfe als Naturräume des Gedenkens
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BVV unter erschwerten Bedingungen

Vom ersten Moment der gestrigen Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf pfiff unaufhörlich ein schriller Ton durch den Bürgersaal.
Nach dem Gedenken an die Ereignisse am 9. November des vergangenen Jahrhunderts machte sich eine gewisse Unruhe bei vielen Mitgliedern der BVV aber auch Gästen, Presse und Bezirksamtsmitarbeitern breit. Es gab immer wieder verstörte Blicke und Fragen an Sitznachbarn: „Hört Ihr das auch?“. Dieser unangenehme hohe Ton wurde mit der Zeit immer unerträglicher, dass sich einzelne Personen die Ohren zuhielten oder sie mit Papiertaschentüchern verstopften.

Die Mikrofonanlage im Bürgersaal des Rathaus Zehlendorf war schon im Oktober gewöhnungsbedürftig, aber gestern war es nach zwei Stunden Sitzungszeit unerträglich. Die wichtigsten Tagesordnungspunkte wie Einwohnerfragen und Kleine Anfragen waren erledigt. Es folgte eine kurze Pause. Anschließend wurden die Anträge verabschiedet, auch die Initiativen der Freien Demokraten zu Ladesäulen rund um die Schloßstraße, Blindenleitsystem in öffentlichen Gebäuden, Gebärdendolmetscher für das Bürgeramt und Sicherheit für Fußgänger in der Klingsorstraße.

Dann erfolgte noch die Festlegung in welche Ausschüsse neue Anträge zur weiteren Bearbeitung gehen sollen, bevor die SPD im Namen der Zählgemeinschaft den für alle Ohren erlösenden Geschäftsordnungsantrag auf Abbruch der BVV-Sitzung stellte. Ein kurzer Widerspruch verhinderte nicht, dass der Antrag mit Mehrheit beschlossen wurde.

„Bei vielen blieb dieser Flötenton aber noch länger im Ohr!“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten Mathia Specht-Habbel am nächsten Morgen. „Hoffentlich ist der nervende Ton bis zur beantragten Sondersitzung in zwei Wochen behoben.“