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In ihrer Sitzung am 19. März ist die Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf mehrheitlich dem Anliegen der FDP-Fraktion gefolgt, sich bei der Senatskanzlei dafür einzusetzen, den Erben des Kinopioniers Karl Wolffsohn einen Rückerwerb des einstigen Grundstücks am Stölpchensee anzubieten.
Das knapp 8000qm große Seegrundstück, das Ende des 19. Jahrhunderts bebaut worden war, hatten die Nationalsozialisten 1939 arisiert. Nach einer Klage und erfolgreichen Restitution drängte der Bezirk Zehlendorf die Familie dann zwischen 1956 und 1965 unter Vorspielen falscher Tatsachen zum Verkauf. Über Monate hatte die FDP-Fraktion an Bezirksverordnete und Bezirk appelliert, NS-Kontinuitäten nach 1945 und das Verwaltungshandeln des Bezirks in den 1950er und 1960er Jahren nicht nur kritisch zu hinterfragen, sondern auch sichtbar Konsequenzen zu ziehen und so Verantwortung zu übernehmen.
„Dieser Beschluss zeigt, dass es in Steglitz-Zehlendorf eine Mehrheit gibt, die sich der historischen und ethischen Verantwortung des Bezirks in der Causa Stölpchensee bewusst ist und daraus sichtbare Konsequenzen ziehen will“, freut sich die Antragsinitiatorin Katharina Concu. Nun gelte es, diesen wichtigen Beschluss mit Leben zu füllen. „Eine echte Wiedergutmachung ist aus meiner Sicht nur durch einen Rückerwerb des Grundstücks durch Familie Wolffsohn glaubhaft. Dabei sollte eine Entwicklung des Grundstücks möglich sein, damit am Stölpchensee ein neues Kapitel aufgeschlagen werden kann, das die Betroffenen und Bürger mit der Vergangenheit aussöhnen kann.“, sagt Concu und verweist darauf, dass Familie Wolffsohn dazu im vergangenen Jahr mit der Idee einer Filmakademie bereits einen Vorschlag unterbreitet hat.
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