Inakzeptabel: Null offizielle Grillplätze im Bezirk

Im Antrag der FDP-Fraktion wird das Bezirksamt ersucht, öffentliche Grillplätze einzurichten. Auf mindestens einer der neuen Flächen soll eine Elektrogrill-Station installiert werden.

Die Grillsaison ist eröffnet – doch wo darf hier im Bezirk eigentlich gegrillt werden? Auf der Freifläche an der Ludwigsfelder / Neuruppiner Straße wird zwar fröhlich gegrillt, aber im Grunde illegal. Aktuell ist also keine einzige Fläche offiziell ausgewiesen. Das ist für einen Bezirk, in dem mehr als 302.000 Menschen wohnen, fast schon skandalös, findet Kulturausschuss-Vorsitzender Lars Rolle: „Das geht doch an der Lebensrealität vieler Bürger/-innen vorbei. Nicht alle können oder wollen im heimischen Garten grillen und somit verwehrt man einem Großteil den Ausklang am Abend mit einer leckeren Grillwurst nebst kühlem Bier.“ Das sommerliche Grillen gehört aber für viele Steglitz-Zehlendorfer zum Berliner Lebensgefühl. Das kann aber nur legal ausgelebt werden, wenn dafür offizielle Flächen angeboten werden. „Die Bratwurst im Freien sollte ein Genuss sein und kein Verbrechen“, konstatiert Rolle.

Ein Problem, was sich mit dem Grillen ergibt, ist der Müll. Das sei zwar ärgerlich und wohl nicht wirklich vermeidbar – aber deshalb gleich eine Fläche aufzulösen, wie 2011 mit der Grillfläche im Yehudi-Menuhin-Park geschehen, hält Lars Rolle für den falschen und vor allem kontraproduktiven Weg. Er möchte mit seiner Fraktion deshalb wenigstens eine Grillfläche nach Hamburger Vorbild einrichten lassen. In der Hansestadt wurden Stationen mit Elektrogrills installiert, die gegen kleines Geld benutzt werden können. „Das schont die Umwelt in vielerlei Hinsicht, nicht nur weil weniger Qualm entsteht und keine Grünflächen mehr verbrennen. Und das fördert das Miteinander im Park und mit den Anwohnern“, begründet Rolle die Antragsinitiative, die nun in den Ausschüssen Haushalt und Umwelt beraten wird.