Berliner Morgenpost (04.01.2025) Warum der Clinch um die Treitschkestraße weitergeht
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Nachdem in der letzten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf der Ausschussantrag „Umbenennung der Treitschkestraße in Betty-Katz-Straße“ in den Ausschuss für Bildung und Kultur rücküberwiesen wurde, bestätigte der Ausschuss mit den Stimmen der Zählgemeinschaft aus FDP, Grüne und SPD gestern seinen Beschluss, die Treitschkestraße in Betty-Katz-Straße umzubenennen.
Dem voraus gegangen war eine zweistündige Diskussion, in der sich auch viele Anwohnerinnen und Anwohner der Treitschkestraße für die Benennung der Straße nach Betty Katz aussprachen. Als Gäste waren zudem Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus sowie der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Sigmount Königsberg gekommen und haben sich mit Nachdruck für eine Umbenennung der Steglitzer Straße stark gemacht. In der kommenden Sitzung der BVV am 22.1.2025 wird diese den finalen Beschluss fassen.
Die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur Katharina Concu erklärte nach der Sitzung:
„Es geht in der Erinnerungskultur klar um unser bundesrepublikanisches Selbstverständnis. In Artikel 1 des Grundgesetzes heißt es: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar.‘ Die Überzeugung ‚Die Juden sind unser Unglück.‘ ist damit nicht vereinbar und daher kann eine Person, die mit diesem Satz auch das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte geprägt hat, nicht mehr Namensgeber einer Straße sein. Betty Katz hingegen wirkt mit ihrem inklusiven Bildungsanspruch positiv in die Gegenwart und Zukunft. Dass ihr Leben durch den NS-Rassenwahn im KZ Theresienstadt ein erschreckendes Ende fand, ist Mahnung für künftige Generationen.“
Weitere Informationen hier:
https://www.fdp-bvv.de/2024/11/28/strassenbenennung-nach-betty-katz/