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Im Juli kam mit dem Vorschlag die Dahlemer Iltisstraße in Nora- Schimming-Promenade umzubenennen, die Diskussion zu kritischen Straßennamen im Bezirk erneut ins Rollen.
Die Fraktion der Freien Demokraten in der BVV begrüßt den Vorschlag für eine Straßenbenennung nach der ehemaligen namibischen Botschafterin in Deutschland und einstigen FU-Studentin Nora Schimming, sieht eine Umbenennung der Iltisstraße jedoch kritisch. Denn bereits seit dem Jahr 2011 erläutert eine Info-Stele zum Straßenkomplex Taku-, Lans- und Iltisstraße die Namensgebung der Straßen, die an den sogenannten „Boxeraufstand“ von 1900/1901 erinnern.
Nach Ansicht der kulturpolitischen Sprecherin der FDP, Katharina Concu, gibt der Stelentext eine historische Einordnung, distanziert sich gleichzeitig deutlich von einer Ehrung des Bootes und seines Kommandanten und ermöglicht so eine kritische Auseinandersetzung mit dem Geschehenen. Eine Umbenennung sei in diesem Fall kontraproduktiv, da sie die Möglichkeit nehme, vergangene Fehler zu reflektieren. „Beim Thema Straßenumbenennung ist es auch immer eine Frage, ob man sich zu seiner Geschichte bekennt und so historisch Verantwortung annimmt“, meint Concu. Die vielen Diskussionen zu Straßenumbenennungen aus den Vorjahren hätten stets gezeigt, wie wichtig es ist, sich heute und in Zukunft mit Vergangenem auseinanderzusetzen. Die Allee des Gedenkens, die auf Initiative der FDP in der Pacelliallee entstehen wird, greift genau dieses Anliegen auf und stellt sich einer Cancel Culture entgegen.