Schulpolitischer Aufbruch im Südwesten

Während sich auf Landesebene ein Weiter-so manifestiert, hat sich Steglitz-Zehlendorfs neue Zählgemeinschaft einer umfassenden Modernisierung der Schullandschaft verschrieben.

Vor allem bei der Digitalisierung will die Ampel für Fortschritt sorgen. An Fördergeldern fehlte es bisher nicht. Doch die üppigen Mittel, die der Bund etwa mit dem DigitalPakt Schule bereitstellt, kamen bisher kaum in den Klassenzimmern an. „Wir wollen die Schulen nicht mehr im Förderdschungel allein lassen, sondern durch gezielte Beratungsleistungen des Bezirks unterstützen“, erklärt Sören Grawert, schulpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Ein klares Ziel der Zählgemeinschaft: Bis Ende der Legislaturperiode sollen alle Schulen in Steglitz-Zehlendorf an das Breitbandnetz angeschlossen sein.

Einen Fokus legt die Ampel auf Sanierung, Aus- und Neubau und hat sich auf ein jährliches Update des Schulentwicklungsplans verständigt. Für Grawert ist das der zentrale Schlüssel für eine sinnvolle Schulbauoffensive. In deren Zuge soll unter anderem geprüft werden, wie der Osteweg als Schulstandort gesichert werden kann – ein Herzensanliegen der Freien Demokraten und eine schulpolitische Notwendigkeit. Vom Linksbündnis auf Landesebene unterscheidet sich die Ampel dabei nicht nur in konkreten Vorhaben, sondern auch in Grundsatzfragen. „Die Zählgemeinschaft bekennt sich klar zu einer vielfältigen Schullandschaft. Eine Politik, die das Gymnasium als Schulform infrage stellt, wird es mit uns nicht geben“, betont Grawert. Dass der Aufbruch kein Selbs läufer wird, ist dem Bezirksverordneten bewusst. „Am Ende ist Papier geduldig. Umso mehr braucht es die FDP als Gestaltungsmotor, um die angestrebten Vorhaben zu verwirklichen. Steglitz-Zehlendorfs Schülerinnen und Schüler haben es mehr als verdient.“

Dieser Beitrag erschien zuerst in Unser Südwesten - Beilage in der Berliner Woche (Ausgabe 16. April 2022).