Die Beantwortung der Kleinen Anfrage
"Kitaplätze für ukrainische Flüchtlingskinder“ der Bezirksverordneten Katharina Concu (FDP) in der letzten Bezirksverordnetenversammlung von Steglitz-Zehlendorf am 27. April brachte zu Tage, dass der Bezirk beim Thema Kita-Plätze über keine präzisen Zahlen verfügt.
Grund dafür ist der mangelnde Informationsfluss vonseiten des Senats. "Auf sämtlichen Ebenen sehen wir, wie der Berliner Senat die Bezirke am langen Arm verhungern lässt, sie zu Bittstellern macht und so ihre Handlungsfähigkeit immer stärker einschränkt“, kritisiert die FDP-Fraktionsvorsitzende Mathia Specht-Habbel die Entwicklungen im Land.
Das Steglitz-Zehlendorfer Bezirksamt konnte auf Anfrage nicht genau mitteilen, wie viele der 5000 Kita-Plätze, die laut Senat berlinweit für geflüchtete Kinder aus der Ukraine zur Verfügung stehen, sich in Steglitz-Zehlendorf befinden. Da derartige Zahlen nur zentral beim Senat erfasst werden, können diese erst auf Nachfrage den Bezirken mitgeteilt werden. Für Concu ist dies eine inakzeptable Situation: „Die Bezirke müssen den Nachfragen von Eltern nach wohnortnahen Kita-Plätzen nachkommen können. Dies gilt auch für geflüchtete Familien. Hier
durch die Senatsebene eingeschränkt auf Sicht zu fahren, macht die tägliche Arbeit für das Bezirksamt unnötig kompliziert.“
Laut Schätzung der zuständigen Bezirksstadträtin stünden in Steglitz-Zehlendorf ca. 300 Kita-Plätze für ukrainische Flüchtlingskinder zur Verfügung. Bis zum 21. April hatte der Bezirk bereits 153 Kita-Gutscheine an Flüchtlingsfamilien ausgestellt. Das bedeutet, dass die Wartezeit auf einen Kita-Platz trotz Überbelegungen tendenziell weiter steigen wird. Zehn Kitas im Bezirk hätten bereits beantragt, über die Betriebserlaubnis hinaus Kinder aufnehmen zu können. Von Senatsseite wurde an den Bezirks mitgeteilt, dass aktuell vier Gastkinder über die Betriebserlaubnis hinaus in Steglitz-Zehlendorf betreut würden. Mit Hilfe von ukrainischen Pädagogen und Sprachmittlern will der Senat dem Personalmangel begegnen.