Eine stabile Finanzierung für das
Schlosspark Theater ist entscheidend für den Fortbestand dieser international renommierten Kultureinrichtung. Der ursprüngliche Wunsch, den Betrieb ohne staatliche Zuwendungen zu gewährleisten, ist nicht realisierbar. Zwar bekommt Intendant Dieter Hallervorden einen Zuschuss vom Land Berlin und auch eine Förderung durch die Lottostiftung, aber das Zuschießen von privaten Mitteln hat das Theater überhaupt erst so lange bestehen lassen. „Das kann kein Dauerzustand bleiben“, konstatiert FDP-Fraktionsvorsitzender Kay Ehrhardt.
Es steht deshalb zur Debatte, ob der Mietvertrag mit dem Land Berlin überhaupt fortgeführt werden soll. Denn dieses Jahr läuft die bisherige Mietfreiheit für das Theater aus und es wären ab 2018 rund 135.000 Euro fällig. Die Fortsetzung der Mietbefreiung ist beantragt und wohl auch sicher. Aber da kommt gleich das nächste Finanzloch um die Ecke: Die Lottoförderung von 600.000 Euro läuft auch Ende des Jahres aus und kann eigentlich nicht verlängert werden, da der befristete Förderzeitraum ausgeschöpft ist. Ob Hallervorden trotzdem einen weiteren Zuschuss aus diesem Topf erhält, ist noch nicht geklärt, ein Antrag wurde sicherheitshalber gestellt.
Die liberale Fraktion ist der Meinung, dass das Bezirksamt sich zu wenig für das Schlosspark Theater auf der Landesebene engagiert. „Frau Bezirksbürgermeisterin Richter-Kotowski müsste eigentlich Herrn Senator Lederer, aber auch alle Fraktionen des Abgeordnetenhauses bearbeiten und für den Erhalt des Theaterstandortes im Südwesten werben. Es ist 5 vor 12, aber die CDU-Bürgermeisterin und die Schwarzgrüne-Zählgemeinschaft verschlafen ihren Einsatz, anstatt jetzt wie eine Löwin zu kämpfen. Schwarzgrün plätschert so vor sich hin und weiß nichts mit sich anzufangen – es gibt keinerlei Akzente, keine Leuchtturmprojekte im Bezirk – diese Orientierungs- und Antriebslosigkeit kostet uns jetzt vielleicht auch noch das Schlosspark Theater. Nach dem Verlust der Museen Dahlem und dem baldigen Verlust des Alliierten-Museums, stellt sich für uns doch die Frage, was noch vom Kunst- und Kulturstandort Steglitz-Zehlendorf übrig bleibt“, so Ehrhardt. Dass sich die CDU beim FDP-Antrag beteilige sei zwar schön, aber trüge über die bisherigen Versäumnisse nicht hinweg.
Wenn also keine Finanzierung dargestellt werden kann, muss das Theater schließen. Eine andere Option kann die Aufnahme in den Titel „Unterhaltungstheater“ des Landeskulturhaushaltes sein (neben Renaissance Theater, PrimeTime Theater und Ku’damm-Theater). Leider zeigen sich in den Landeshaushaltsberatungen für 2018/19 weder beim Kultursenator noch bei der Regierungskoalition eine Bereitschaft dazu. Ihr Fokus liegt auf der Förderung der Freien Szene, was gut ist, aber dem Schlosspark-Theater nichts nützt. „Jetzt kommt es auf alle Kräfte an, Rot-Rot-Grün klarzumachen, dass das Schließen des Schlosspark-Theaters auch auf sie zurückfällt. Eine Kulturpolitik, die Theater schließt, wäre ein Armutszeugnis!“, findet Kay Ehrhardt.
Daher sollte auch die SPD in Steglitz-Zehlendorf ihrem Bürgermeister Müller eine deutliche Ansage machen, dass er sich für Hallervorden, sein Schlosspark-Theater und die vielen Besucher/-innen dieses Theaters stark machen muss. Für die Freien Demokraten ist es egal, ob nun aus dem Kulturhaushalt oder über Lottomittel das Theater als wichtiger Kulturanker des Südwesten erhalten bleibt, wichtig sei nur eine verlässliche Finanzierung über die kommenden Jahre.