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Ehrung für Hildegard Hamm-Brücher

Copyright: Bundesarchiv, B 145 Bild-F049586-0029 / Gräfingholt, Detlef / CC-BY-SA 3.0 (bearbeitet)

Die FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf setzt sich für eine Ehrung für die ehemalige Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher ein, die vor knapp 100 Jahren mit ihren vier Geschwistern in Dahlem aufwuchs. „Hildegard Hamm-Brücher war eine beeindruckende Frau mit einem klaren politischen Kompass. Sie hat sich immer für unsere Demokratie stark gemacht und gegen das Vergessen des durch das Nazi-Terrorregime erfolgte Unrecht gekämpft. Somit ist sie eine politische Figur, die vorbildlich eine Brücke zwischen unterschiedlichen historischen Phasen in unserem Bezirk herstellen kann“, sagt die kulturpolitische Sprecherin Katharina Concu. Daher schlage die FDP-Fraktion vor, mit einer Parkbenennung die einstige Staatsministerin im Bezirk zu ehren und an ihr Tun zu erinnern. Der Antrag, der in den Ausschüssen bereits einstimmig beschlossen wurde, steht am kommenden Mittwoch zur finalen Beratung auf der Tagesordnung der BVV.
Concu erinnert in der Gedenkwoche der Novemberpogrome daran, dass Hamm-Brücher jüdischer Herkunft war und unter dem NS-Regime nur dank des mutigen Einsatzes ihres Professors studieren konnte. Während des Studiums traf sie auf die Geschwister Scholl und gehörte dem erweiterten Kreis der Weißen Rose an. Diese Zeit und das Schicksal der Geschwister Scholl prägten Hamm-Brücher ihr Leben lang wie sie auch ihr politisches Handeln beeinflussten. Jahre später beschwörte sie bei der Rede zur Erstsemesterfeier der Freien Universität die neuen Studenten: „Das Glück, dass wir in Freiheit und in einem Rechtsstaat leben dürfen, verpflichtet jeden von uns als mündige Bürger/innen auch dafür zu bürgen, dass Freiheit und Rechtsstaat nicht nur erhalten, sondern gestärkt und immer wieder neu verwirklicht werden.“


Concu meint: „Wenn wir an Hildegard Hamm-Brücher erinnern, dann setzen wir uns einerseits mit dem dunklen Kapitel ihres Lebens während der NS-Zeit auseinander und andererseits mit der positiven freiheitlich-demokratischen Entwicklung Deutschlands ab 1945, die sie aktiv mitgestaltet hat. Somit hat sie auch als Frau ein inspirierendes Ausrufezeichen gesetzt.“ Darüber hinaus hat Hildegard Hamm-Brücher mit ihren Bemühungen um die deutsch-amerikanische Freundschaft einen wertvollen Beitrag für Steglitz-Zehlendorf geleistet.


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