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Gleichberechtigung in der Erinnerung

Mit dem Equal-Care-Day, dem Equal-Pay-Day und insbesondere der Internationale Frauentag steht der März traditionell im Zeichen der Gleichstellung von Frauen und Männern. Zum Abschluss dieses Monats möchte unsere Fraktion an dieser Stelle zwei besondere Frauen vorstellen, für deren Gedenken wir uns in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf eingesetzt haben: Hilde Weström und Nora Schimming.
Die Berücksichtigung von mehr und mehr Frauen bei Benennungen von Straßen ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Die BVV ist unseren Vorschlägen gefolgt und hat beschlossen, Hilde Weström und Nora Schimming in die Straßenbenennungsliste des Bezirks aufzunehmen.

Hilde Weström (1912-2013) prägte nach dem 2. Weltkrieg den Wiederaufbau Berlins insbesondere durch Entwürfe für den sozialen Wohnungsbau. Der Bund Deutscher Architekten, in den sie als eine der ersten Frauen berufen wurde, nannte Weström „eine Wegbereiterin für Architektinnen in Deutschland“. Ihre Entwürfe waren eher unauffällig und zeichneten sich insbesondere durch Klarheit und Funktionalität aus. Von ihrem Atelier in Dahlem aus entwickelte Weström für den bauwirtschaftlichen Beirat des Berliner Senats auch das sogenannte „Küchenblatt“ – die Mindestanforderungen an eine Küche im sozialen Wohnungsbau, die heute noch Gültigkeit haben. Das Gebäude am Teltower Damm 139 von 1965 gilt als eines ihrer Hauptwerke und war im September 2018 Denkmal des Monats.

Nora Schimming kam 1963 mit einem DAAD-Stipendium als Flüchtling aus Südwest-Afrika zum Studium an die Freie Universität. Sie engagierte sich aktiv für die Unabhängigkeitsbewegung Südwest-Afrikas und arbeitete für den dortigen Kirchenrat sowie für den Weltkirchenrat in Genf. Nach der Unabhängigkeit Namibias wurde Schimming die erste Botschafterin ihres Landes in Deutschland. Wegen ihrer Verdienste um das deutsch-namibische Verhältnis wurde ihr auf Vorschlag von Außenminister Klaus Kinkel 1997 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Zwei starke Frauen, an die unser Bezirk erinnern wird: eine, die in unserem Bezirk lebte, arbeitete und von dort aus die Stadt prägte – die Zweite dank ihres Studiums in Steglitz-Zehlendorf eine Brückenbauerin zwischen Deutschland und Namibia.