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Neuausrichtung ist notwendig

Ist die Einführung der e-Akte bereits gescheitert? Brauchen wir den „Berlin PC“? Überholte Konzepte und mangelhafte Technik bremsen die Digitalisierung in der Berliner Verwaltung aus.
Während anderenorts zunehmend die Möglichkeiten einer künstlichen Intelligenz und das papierlose und ortsunabhängige Arbeiten nicht nur zum beruflichen Alltag gehören, kämpft das Rathaus Zehlendorf noch mit einer lahmen 16 Mbit/s-Leitung. Vor diesem Hintergrund kann man den Status zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung nur wie folgt zusammen fassen: So wird das nichts!

Digitalisierung bedeutet Veränderung. „Was wir brauchen ist ein vollständiges Umdenken und eine Neuausrichtung der kompletten Digital-Strategie“, zeigt sich Mathia Specht-Habbel, Vorsitzende der FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung, überzeugt. „Man stelle sich vor, der erste Computer wäre erst dann online gegangen, nachdem das komplette Internet zentral geplant und dann auch vollständig verfügbar gewesen wäre – das ist doch unrealistisch!“

Auch das Konzept der Anbindung von einzelnen Clients an zentrale Großrechner entspricht einer Philosophie aus den frühen 1970er-Jahren. Bereits heute funktioniert jedes Online-Banking und jede Cloud an jedem Arbeitsplatz weltweit ohne einen Einheitscomputer à la „Berlin PC“. Allerdings ist sodann eine großzügige Breitbandanbindung nicht nur von Vorteil, sondern elementar. Doch solange das nicht einmal bei den Bezirksverwaltungen umgesetzt wird, liegt der Traum von einer allumfassenden Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in weiter Ferne.