Queeres Leben in Steglitz-Zehlendorf
1. Juli 2025Berliner Morgenpost (11.07.2025) Steglitzer Kreisel: Darum hat der Senat beim Verkauf „versagt“
11. Juli 2025
Gasbetriebene Straßenlaternen sind ein historisch gewachsenes Element der Berliner Stadtbeleuchtung, das auch in Steglitz-Zehlendorf zum Stadtbild gehört. Aufgrund des fortschreitenden technischen Fortschritts, energiepolitischer Zielsetzungen sowie Klimaschutzmaßnahmen steht die Umrüstung dieser Gaslaternen auf elektrische Beleuchtung, insbesondere auf LED-Technologie, zunehmend im Fokus der stadtweiten Modernisierungsmaßnahmen. Doch wie die Beantwortung auf eine schriftliche Anfrage zur aktuellen Situation der öffentlichen Beleuchtung in Steglitz-Zehlendorf zeigt, werden die Maßnahmen viel zu langsam umgesetzt.
„Wenn wir weiterhin nur 180 Gaslaternen pro Jahr umrüsten, dann braucht es noch über 30 Jahre, um vom Energieträger Gas wegzukommen“, gibt die Fragestellerin und FDP-Fraktionsvorsitzende Mathia Specht-Habbel zu bedenken. In Steglitz-Zehlendorf gibt es Stand Juni 2024 23.117 Leuchten, von denen 17.261 elektrisch und 5.856 mit Gas betrieben werden. Jährlich könnten mit der Umrüstung von Gaslaternen über 7000t CO2 im Bezirk eingespart werden, aber auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu vernachlässigen. Während eine LED-betriebene Straßenlaterne unter Berücksichtigung von Wartungs-, Reparatur- und Energiekosten aktuell 60 bis 100 Euro pro Jahr kostet, kommt eine Gaslaterne locker auf das achtfache.
„Die Modernisierung der öffentlichen Beleuchtung in Steglitz-Zehlendorf ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, wirtschaftlichen und zukunftssicheren Infrastruktur“, meint Specht-Habbel. „Die Umrüstung der Gasbeleuchtung auf LED-Technologie ist ein technisch und finanziell machbares Projekt. Entscheidend ist, das derzeit niedrige Tempo deutlich zu steigern – zum Beispiel durch zusätzliche Fördermittel, breite Bündelung von Projekten sowie die Nutzung von Synergien mit Smart-City- oder E-Mobilitäts-Initiativen.“ Herausforderungen bestünden aber nach wie vor in der denkmalgerechten Umsetzung und in der technischen Koordination der Maßnahmen. Allein in Steglitz-Zehlendorf will der Senat weiterhin 253 Laternen, die unter Denkmalschutz stehen, mit Gas betreiben, obwohl LEDs technisch die Leuchtfarben gut imitieren können. „Bezirk und Senat stehen in der Pflicht, Gaslaternen zügig umzurüsten, damit Klimaschutz und Haushaltsentlastung Hand in Hand gehen“, bekräftigt Specht-Habbel.