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Pressemitteilung

 

Statt staatlich gelenkten Schulzugangs ist Wahlfreiheit geboten

FDP-Fraktion kritisiert "Probeunterricht"

Wie in dieser Woche bekannt wurde, haben berlinweit nur 50 von 1937 Grundschülerinnen und Grundschülern den von der Senatsbildungsverwaltung neu eingeführten "Probeunterricht" bestanden. Dieser ersetzt zusammen mit der Förderprognose ab diesem Jahr das bisherige Probejahr an Gymnasien. Die FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf kritisiert den Wegfall der Wahlfreiheit und sieht Chaos auf die weiterführenden Schulen zukommen.
Die Fraktionsvorsitzende Mathia Specht-Habbel erklärt: "Wenn 98% der Kinder beim Probeunterricht durchfallen, entsteht der Eindruck, der Senat bietet zwar eine zweite Chance, aber das Verfahren ist letztlich so angelegt, dass der Erfolg gegen Null tendiert." So könnte der Senat als nächsten Schritt rechtfertigen, den Probeunterricht gleich wieder abzuschaffen, da die Förderprognosen der Grundschulen zutreffend seien. „Wir Freie Demokraten sehen in der verbindlichen Förderprognose und dem Probeunterricht eine klare Bevormundung in Bezug auf individuelle Bildungswege und fordern den Berliner Senat auf, die Wahlfreiheit wiederherzustellen“, sagt Specht-Habbel mit Nachdruck. Insbesondere in der Hauptstadt, in der auch viele Familien von beruflich bedingten Umzügen betroffen sind, stelle das neue Übergangsverfahren in die weiterführende Schule ein Riesenproblem dar. In den letzten Jahrzehnten habe es von der Berliner Politik immer mehr die Tendenz gegeben, die Gymnasien zu bekämpfen - durch eine derartige staatliche Steuerung wie dieser neuen, starren Zugangsregelung würden weiter weniger Schülerinnen und Schüler ein Gymnasien besuchen - gleichzeitig entstehe Druck auf die Integrierten Sekundarschulen (ISS), die die höheren Anmeldezahlen stemmen müssten und schon komme die Forderung auf, in den Bezirken einige Gymnasien in ISS umzuwandeln. „Einem derartigen Schulmanagement, das an einem einzigen Probetag über den schulischen Fortgang junger Menschen entscheiden soll, stellen wir uns klar entgegen!“, bekräftigt Specht-Habbel. Von Probeunterricht könne zudem keine Rede sein - vielmehr sei es eine Aufnahmeprüfung. „Da betreibt die Senatsbildungsverwaltung klar Etikettenschwindel“, sagt Specht-Habbel. Der Senat müsse wieder dahin kommen, Grundschulen, Eltern, Schülern und fortführenden Schulen beim Schulübergang das notwendige Vertrauen in die individuellen Wünsche und Möglichkeiten zu schenken. Statt staatlich gelenktem Schulzugang sei Wahlfreiheit geboten.