"In dieser Woche, wenn wir uns einerseits an den Beginn des 2. Weltkriegs vor 85 Jahren und andererseits an den Truppenabzug der Westalliierten aus Berlin vor 30 Jahren erinnern, dann wird sehr deutlich, was wir in Steglitz-Zehlendorf, in West-Berlin, aber auch in ganz Deutschland den Amerikanern zu verdanken haben: nämlich ein Leben in Freiheit und Demokratie“, sagt Concu. Fast fünf Jahrzehnte lang prägte die Präsenz der US-amerikanischen Soldaten den Alltag der Steglitzer und Zehlendorfer. Am 8. September 1994 verließen die Streitkräfte der Westalliierten die einstige geteilte Stadt, in der sie die Werte von Demokratie und Freiheit über Jahrzehnte verteidigt hatten. Nach der Wiedervereinigung verabschiedeten sich die Amerikaner gemeinsam mit Briten und Franzosen im Herbst 1994 mit einer ergreifenden Feier von den Berlinerinnen und Berlinern. „Mit Blick auf das Handeln der Westalliierten nach dem 2. Weltkrieg gilt ihnen bis heute unser unendlicher Dank für die Befreiung vom Nationalsozialismus“, meint Concu und verweist auf den BVV-Beschluss, in Anlehnung an die Truppenabzugsfeier eine würdige Veranstaltung zur deutsch-amerikanischen Freundschaft im Bezirk zu organisieren, um diesen Dank sichtbar zu machen. „Nicht nur vor dem Hintergrund der internationalen Entwicklungen, aber auch mit Blick auf unsere eigene, demokratische Identität, ist es wichtig, dass wir einen Blick zurück werfen auf das Leben mit der amerikanischen Schutzmacht, die uns nach dem menschenverachtenden Nationalsozialismus ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit brachte“, meint Concu, die dem Ausschuss für Bildung und Kultur vorsitzt.
Obwohl viele Bürgerinnen und Bürger Steglitz-Zehlendorfs die US-Schutzmacht und den Truppenabzug vor 30 Jahren noch gut in Erinnerung hätten, fände die Erinnerung an die deutsch-amerikanische Freundschaft im heutigen Alltag im Bezirk kaum Raum. „Dankbarkeit zu zeigen, ist das mindeste, das wir tun sollten. So bringen es uns auch alteingesessene Steglitz-Zehlendorfer näher“, sagt Concu mit Verweis auf die Bürgerinitiative „Erinnerung braucht Orte“, die sich in Lichterfelde für den Erhalt des letzten Bahnsteigs des Rail Transportation Offices einsetzt. Das Jubiläum des Truppenabzugs vor 30 Jahren sei nun ein passender Anlass, um die transatlantische Freundschaft wieder zu stärken und sich im Angesicht der aktuellen politischen Entwicklungen im Bezirk der eigenen demokratischen Wurzeln und Werte bewusst zu werden.