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Bezirk auf verkehrspolitischen Irrwegen

Nach dem berühmten Zick-Zack-Radweg und dem aufgemalten Radweg auf der Königstraße in Wannsee hat Steglitz-Zehlendorf nun eine neue skurrile Attraktion: den Poller-Radstreifen auf dem Dahlemer Weg in Lichterfelde. Einen Spitznamen hat dieser auch schon: „der Vollpfosten-Radweg“.
In beiden Fahrtrichtungen setzte der Bezirk neben den bisherigen Radweg einen 400 Meter langen „geschützten Radstreifen“ – flankiert mit 500 weiß-roten Kunststoff-Pollern. Kosten des Pilotprojekts: rund 200.000 Euro. Das entspricht stolzen 500 Euro pro Meter.

„Der Radfahrstreifen am Dahlemer Weg ist einfach nur grausam und verkehrspolitisch ein Irrweg", meint der verkehrspolitische Sprecher der liberalen Bezirksverordneten Andreas Thimm. Das von den Grünen getriebene sogenannte „Mobilitätsgesetz“ sieht diese Radweggattung künftig als Regellösung an jeder Hauptverkehrsstraße vor. Ein Antrag der FDP-Fraktion auf Baustopp wurde von Schwarz-Grün in der BVV allerdings ausgebremst, eine Debatte und Veränderung der Planung damit verhindert.

Im Sinne des Mobilitätskonzepts „Individuell, Fließend, Smart“ der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus haben nun die Freien Demokraten in der BVV den Rückbau des Vollpfosten-Radweges auf ein sinnvolles Maß und damit ohne Poller bei Erhalt des „alten“ Radweges beantragt. Auch die CDU im Abgeordnetenhaus fordert mittlerweile den Abriss der Poller. Ob diese Erkenntnis ebenso bei der CDU in der BVV gewachsen ist, wird sich zeigen. Bislang ist die CDU hier im Bezirk in Verkehrsfragen ja brav der Ideologie der Grünen gefolgt.

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