Unter welchen Bedingungen können (insbesondere im Winter) einzelne Schulhöfe für Klein- und Grundschulkinder unter Aufsicht ihrer Eltern an Wochenenden und in den Ferien geöffnet werden? Mit dieser Prüfung hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf in seiner letzten Sitzung das Schulamt beauftragt.
Die FDP-Fraktion, die den Antrag eingebracht hatte, möchte neben Grünflächen oder Projekten wie "Vorort Mobilitätsgesetz umsetzen" andere Flächen und Möglichkeiten im Bezirk finden, um Kindern sichere Räume für ihre Bewegungsfreiheit zu geben. „Kinder brauchen dringend Platz!“, bekräftigt die Fraktionsvorsitzende Mathia Specht-Habbel und fügt an: „Schulhöfe sind kindgerechte, wohnortnahe Flächen, die Bewegung an frischer Luft in einem sicheren Umfeld ermöglichen.“
In der Debatte in der BVV hatte sich Schulstadträtin Cerstin Richter-Kotowski aufgrund zu hoher Betriebskosten für den Schließdienst und anfallende Reinigung gegen den Antrag ausgesprochen und zweifelte den Bedarf an. „Dazu stellt sich klar die Frage, ob das Schulamt den Bedarf einfach nur falsch einschätzt, indem es die Defizite im dichtbesiedelten Steglitz mit den vielen Grünflächen im Altbezirk Zehlendorf aufrechnet“, merkt Specht-Habbel an. Auf die von der Stadträtin vorgetragenen Bedenken bezüglich möglicher Probleme mit Vandalismus entgegnet Specht-Habbel: „Der Staat muss nicht alles allein regeln. Stadtteilzentren, Nachbarschaftsinitiativen, die Schulsozialarbeit oder Elternvertretungen bieten sich hier für eine Kooperation an – wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!“ In diesem Sinne zeigten beispielsweise die Winterspielplätze in den Sporthallen des Bezirks, die von Vereinen betreut werden, den Weg auf. Zunächst gehe es außerdem nur um eine Erprobung, wie dies bereits schon in anderen Städten in Deutschland wie Karlsruhe oder Köln geschehe. In Köln hatte sich zuletzt im Rat eine Mehrheit für die Fortführung des Modellprojekts „Offene Schulhöfe“ ausgesprochen.
Antrag/Initiative ansehen