Berliner Morgenpost - 19.10.2018
Streit um Verkauf einer Zehlendorfer Villa
Mehr als 20 Jahre wurden in der Villa in der Zehlendorfer Schmarjestraße 14 Kinder betreut. Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf hatte dem Betreiber der Kita 2007 gekündigt, nachdem die Verhandlungen über einen neuen Mietvertrag gescheitert waren. In erster Linie aber wollte das Amt die Villa selbst nutzen oder einen neuen Betreiber finden. Seit die Kita das Haus nach einem langen Rechtsstreit 2012 verlassen musste, steht es leer. Jetzt will Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) die Villa verkaufen.
Dagegen wehren sich die Fraktionen der FDP, SPD und der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Sie haben einen Antrag gestellt, in dem sie das Bezirksamt auffordern, "alle Aktivitäten mit dem Ziel der Veräußerung der bezirkseigenen Immobilie in der Schmarjestraße einzustellen, bis durch die BVV über die Zukunft entschieden wurde". Der Antrag ist derzeit noch in den Ausschüssen in der Diskussion.
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Sowohl FDP- als auch SPD-Fraktion drängen auf mehr Zeit, um weitere Nutzungsoptionen zu prüfen, damit das Haus in Bezirkseigentum bleiben kann. "Wir brauchen dringend Räume für die soziale Infrastruktur", sagt Kay Erhardt, Vorsitzender der FDP-Fraktion. Deshalb sollte man verschiedene Möglichkeiten doppelt und dreifach prüfen, bevor das eigene Tafelsilber verscherbelt werde. Dabei sollte auch noch einmal das Testament angeschaut werden, inwieweit sich der letzte Wille auch auf eine soziale Nutzung ausweiten ließe.